Senator Ted Cruz verlangt „ernsthafte Kriminalermittlungen“, nachdem ein Berater der Demokraten vor einer versteckten spionkamera wlan über bezahlte Störer bei Trump-Veranstaltungen sprach. Als Preis für einen möglichen Sieg bei der Präsidentschaftswahl drohen der durch E-Mail-Affäre und Wikileaks-Enthüllungen (wir servierten das wiederholt zum Breakfast) gebeutelten Ex-Außenministerin diverse unfreundliche Ausschüsse auf dem Hill.
Ihre farbige lesbische Verehrerin Siebel (meozzoschmeichelnd: Josy Santos), die zwischendurch immer mal wieder Rimbaud- und Verlaine-Fragmente so didaktisch wie dialektisch rezitiert (ebenso auch die verrutsche Frau Marthe der feinen Iris Vermillion), schläft darunter in einer leer stehenden Metzgerei. Virtuos kriechen da die brille mit kamera von Tobias Dusche und Daniel Keller noch in die engsten Winkel und behalten auch in den Massenszenen den ordnenden Überblick.
Uff, ich schaue mich zur Sicherheit mal nach versteckten Kameras um, gehe mir kurz durchs Haar; die Opfer in diesen Sendungen sehen ja oft so blöd und gestresst aus, so will ich nicht rüberkommen. Debil grinsend wandere ich weiter über das Olympiagelände. Vorbei an Trainingsplätzen, Gebäuden im Speer-Stil, ja, sogar an Reitanlagen. Durch jede mittelgroße deutsche Stadt wäre ich längst durch.
Dutzende Republikaner fordern einen Sonderstaatsanwalt, der Verquickungen der Clinton-Foundation mit dem State Department unter die Lupe nimmt. Dann sehe ich in der Ferne das S-Bahn-Schild, daneben ein kleines Büdchen, direkt hinter einer Schranke. Gretchen (die so naiv wie raffiniert mit kompaktem Sopran singende Mandy Fredrich) wohnt pittoresk in der Boheme-Mansarde über einem in sich selbst spiegelnden Coca-Cola-Schriftzug.
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